Verhaltensregeln und Empfehlungen

BERGWANDERN
Bild anklicken für weitere Informationen


10 DAV-Empfehlungen

Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und genussvoll zu gestalten.

  1. Gesund in die Berge
    Bergwandern ist Ausdauersport. Die Belastung für Herz und Kreislauf setzt Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Entscheidend sind die Höhenmeter im Aufstieg: Sind 600 Hm am Tag meine Grenze oder schaffe ich erforderlichenfalls auch das Doppelte?
    Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.

  2. Sorgfältige Planung
    Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen!
    Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.

  3. Vollständige Ausrüstung
    Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.

  4. Passendes Schuhwerk
    Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.

  5. Trittsicherheit ist der Schlüssel
    Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen.

  6. Auf markierten Wegen bleiben
    Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!

  7. Regelmäßige Pausen
    Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs.

  8. Verantwortung für Kinder
    Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.

  9. Kleine Gruppen
    Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

  10. Respekt für Natur und Umwelt
    Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.

 

Weiterführende Literatur

Erlebnis Bergwandern (DAV)
Bergwandern - gut vorbereitet, mit Genuss erlebt (DAV-Panorama)
Sicher im Firn  (DAV-Panorama)
Im Winter sicher wandern (DAV-Panorama 02/24)

 

SENIOREN AUF TOUR
NOTFALL UND ERSTE HILFE

Europa: Euronotruf 112

Unter der Nummer 112 können Menschen in Notsituationen in allen EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz gebührenfrei anrufen, um die Notrufzentralen der Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei zu erreichen. Auch alle Bergsportler*innen wählen unterwegs diese Nummer. Wenn das Handy keinen Empfang hat, kann man es abschalten und neustarten, dann statt der PIN die Nummer 112 eingeben.

Wird der Notruf mittels Smartphone abgesetzt, so werden der jeweiligen Leitstelle die GPS-Daten des Standorts Dank des neuen AML-Systems (Advanced Mobile Location) automatisch angezeigt.
Der AML-Dienst ist ab Android-Version 4 integriert und auf Apple-Geräten funktioniert die Standortweitergabe seit iOS Version 13.3.
Damit die präzisen Standortdaten übertragen werden, müssen keine zusätzliche Apps installiert oder Funktionen auf dem Smartphone aktiviert werden. Der AML wird im Smartphone erst dann aktiviert, wenn ein Notruf abgesetzt wurde. Damit müssen Nutzer*innen von Smartphones nicht befürchten, via AML ständig überwacht zu werden.

Deutschland: nora-App

nora ist die offizielle Notruf-App der Bundesländer. Mit der App können Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Notfall  überall in Deutschland schnell und einfach erreicht werden.

nora nutzt die Standort-Funktion eines Smartphones, um den genauen Standort an die zuständige Einsatzleitstelle zu übermitteln.
Über die App können außerdem Notrufe absetzen, ohne sprechen zu müssen. Das ermöglicht Menschen mit eingeschränkten Sprach- und Hörfähigkeiten den direkten Kontakt zu den Leitstellen.

 

Darüber hinaus gibt es in verschiedenen Ländern und Regionen spezielle Bergrettungs-Notrufnummern und Apps, über die man die jeweilige Bergrettung direkt und nicht über allgemeine Rettungsleitstellen erreicht.
 

Schweiz

ARS - Alpine Rettung Schweiz  (Tel. schw. SIM-Karte 1414 / Tel. Ausland +41 333 333 333)

rega-App  Rettungsflugwacht

Liechtenstein

Bergrettung  (Tel. Inland 117)

Österreich

ÖBRD - Bergrettung Bundesverband   (Tel. Inland 140 / Tel. Ausland +43 512 140)

Frankreich

Rettungsleitstelle Chamonix (PGHM)   (Tel. Ausland: +33 450 53 16 89)

Bayern, Österreich und Südtirol

Notfall-App SOS-EU-ALP

 

DAV-Notfallkarte

 

IM NOTFALL - ERSTE HILFE UND RETTUNG

Verhalten im Notfall

Notruf und Rettung in den Alpen (DAV)
Führungskompetenz in Krisensituationen (bergundsteigen)
Wie wird alarmiert? (bergundsteigen)

Erste Hilfe

Erste Hilfe am Berg (DAV)
Lebensrettende Sofortmaßnahmen (DAV)
Erste Hilfe für Bergsportler (DAV)
Alpine erste Hilfe 1 (bergundsteigen)
Alpine erste Hilfe 2 (bergundsteigen)
Alpine erste Hilfe 3 (bergundsteigen)
Alpine erste Hilfe 4 (bergundsteigen)
Einen Schlaganfall erkennen
Schlangenbisse (bergundsteigen)

 

Notfallpass/-ausweis
Copyright: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

 

KLIMA-, NATUR- UND UMWELTSCHUTZ
DAS WETTER
Gewitter 1 (DAV Panorama)
Gewitter 2 (DAV Panorama)
Sommerwetter (bergundsteigen)
DIE RICHTIGE AUSRÜSTUNG